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Schauplatz Prag: „Aprilregen“ von Annelies Schwarz

Jakub, ein Roma-Junge aus der Slowakei ist der Held des Jugendromans der renommierten Kinderbuchautorin und Pädagogin Annelies Schwarz, der letztes Jahr im österreichischen Obelisk-Verlag erschienen ist. Das Buch war gerade auf der Auswahlliste zum Glauser Preis 2020 in der Sparte Kinderkrimi.

Der 11jährige Jakub lebt mit seiner Großmutter in einem slowakischen Dorf. Die Ereignisse überschlagen sich, als die Großmutter ins Krankenhaus muss und der Junge einen Aushilfsjob bei einem entfernten Verwandten annimmt. Doch anstelle in einer Gärtnerei landet er im fernen Prag und soll als Mitglied einer Bande von jugendlichen Taschendieben die reichen Touristen ausnehmen. Wie kann Jakub dieser furchtbaren Situation entkommen und wie findet er wieder nach Hause zurück? Das geht natürlich nur mit Hilfe von Menschen, die sich nicht von ihren Vorurteilen leiten lassen und die den Mut haben, auch ungewöhnliche Wege zu gehen.

Dass die Schriftstellerin ihre Geschichte gründlich recherchiert hat und sich in die Psyche der kindlichen Protagonisten hineinversetzen kann, sind die zentralen Stärken dieses Buches. Die Autorin zeichnet ein Bild der tschechischen Realität abseits der touristischen Hochglanzprospekte, eines, das für deutsche Leser vielleicht eher fremd erscheinen mag. Und doch ist es eine Geschichte, die so passiert sein könnte. Es schadet gewiss nicht, wenn Kinder und Jugendliche (empfohlen ist das Buch ab 10 Jahren) auch einmal völlig andere Lebenswelten kennenlernen, die zumindest aber geographisch gar nicht so weit entfernt von der eigenen liegen. Die spannende Geschichte eignet sich zum Selberlesen oder auch zum Vorlesen und miteinander ins Gespräch kommen.

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