Alle Artikel mit dem Schlagwort: Aufgelesen

Ein Blick nach Mitteleuropa

Die Leipziger Buchmesse ist schon ein paar Wochen vorbei, die Wahlen zum Europaparlament waren vor ein paar Tagen. Da lohnt doch ein Blick zurück auf einen äußerst lesenswerten Artikel von Gregor Dotzauer in „Der Tagesspiegel“ mit dem bezeichnenden Titel „Wo bitte geht’s nach Mitteleuropa?“ Er beschreibt darin die politische Entwicklung Tschechiens seit der Samtenen Revolution und die Rolle der Literatur im Nachbarland.  Hier kommt auch die BALAENA-Autorin Dora Kaprálová („Berliner Notizbuch“) zu Wort, die „verlorene Tochter einer verlorenen Monarchie“…   Nun hoffen wir mal, dass nach den Europawahlen noch nichts verloren ist, sondern im Gegenteil, wir uns endlich mehr füreinander zu interessieren beginnen!

Radůza & cukroví auf Bayern 2

Heute im Autoradio gehört: Auf Bayern 2 brachten sie Rezepte für die Weihnachtsbäckerei aus anderen Ländern. Unter anderem auch für tschechische “Obalované cukroví“ (Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Das Foto zeigt natürlich „Perničky“, die ich nach einem Rezept meiner Freundin Zuzana aus Prag ausprobieren will) Meine Freude wurde noch gesteigert, als ich im Anschluss daran auch noch die Töne eines meiner Lieblingssongs der tschechischen Musikerin Radůza erkannte. „Nebe – peklo- raj“ – hurra! Lieber Bayerischer Rundfunk: bitte macht weiter so und wagt Euch an tschechisches Liedgut jenseits von Karel Gott! Und falls Ihr Euch wieder einmal fragt, wie man denn diesen oder jenen Namen richtig ausspricht, dann lasst Euch bitte vom Christkind die „Erste Hilfe TSCHECHISCH“ schenken, oder hört Euch wenigstens die Audiospur Nr. 2 an. Es heißt halt nun mal „Raduhsa“ und nicht „Radutza“. Es würde ja auch niemandem einfallen, „Tscharls-der-Gaul“ statt „Scharldegohl“ zu sagen! Aber das ist ja auch französisch und das sprechen wir alle fließend, oder?

Also sorry – das Wort des Jahres 2017

Wie in Deutschland auch, wird in Tschechien seit ein paar Jahren ein „Wort des Jahres“ gewählt. Nicht selten ist das ein Ausspruch eines prominenten Politikers. In 2017 hat Politik-Unternehmer Andrej Babiš seinen Beitrag geleistet. Sein unwirsches „sorry jako“ auf die Frage einer Journalistin nach der Höhe seiner Einkünfte wurde von den Lesern der Tageszeitung Lidové noviny auf den ersten Platz gewählt. Dass Politik und Humor in Tschechien oft eine sehr kreative Verbindung eingehen, erfährt man im Artikel von Radio Praha oder geben Sie doch einfach mal die Begriffe „babis sorry jako“ in Ihrer Suchmaschine ein und amüsieren Sie sich über eine ganze Reihe von witzigen Beiträgen im Netz. (Und nebenbei erweitern Sie natürlich Ihren Wortschatz…)

Aus Liebe!

Auch wenn die Tagesnachrichten gelegentlich anderes vermuten lassen. Die tiefen Beziehungen zwischen Tschechien und Deutschland sind bei genauem Hinsehen an fast jeder Straßenecke abzulesen. Zumindest was die wirtschaftlichen Belange angeht, verstehen wir uns problemlos.

Vier Worte – drei Sprachen – eine Botschaft

… Hauptsache, wir verstehen uns! Ist diese Tafel am Moldauufer nicht ein Symbol für die perfekte Kommunikations-Strategie im 21. Jahrhundert? Slavisten, Germanisten, Anglisten und die jeweiligen -Innen mögen es verzeihen: Verständigung entsteht aus meiner Sicht immer dann, wenn ein gemeinsames Interesse existiert (pivo!) und alle Beteiligten ihre Fähigkeiten einbringen, dem gemeinsamen Ziel näher zu kommen. Beistand von oben (My Gott – wie auch immer) kann sicherlich nicht verkehrt sein.