Alle Artikel mit dem Schlagwort: Perspektivenwechsel

Buchtipp: „Die weißen Elefanten“ von Irena Dousková

Wer die Region um das westböhmische Beroun kennt und die bleiernen Jahre der sogenannten „Normalisierung“ in der Tschechoslowakei nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 noch nicht vergessen hat oder mehr darüber erfahren will, dem legen wir die Neuerscheinung dieses Herbstes aus dem BALAENA Verlag ans Herz. Die tschechische Schriftstellerin Irena Dousková hat ein literarisches Kammerspiel verfasst, das auf dem Lande spielt, in einer einzigen Woche am Ende der großen Ferien. Es passiert nichts Weltbewegendes und doch werden alle Themen des Menschseins berührt, zeigen die miteinander verwobenen Schicksale der Protagonisten ein detailliertes Bild dieser Zeit. Übersetzt und mit einem Vorwort versehen wurde das Werk, wie übrigens auch das 2008 auf Deutsch erschienene „Der tapfere Bella Tschau“, von Mirko Kraetsch. Durch die kongenialen Illustrationen der bekannten Zeichnerin Lucie Lomová erhält dieses Buch eine zusätzliche künstlerische Dimension. In jeder Lieblings-Buchhandlung oder im BALAENA onlineshop zu bestellen.

„Mein Weg zu unseren Deutschen“ – noch ein Buchtipp

Zehn tschechische Perspektiven versammelt das kleine Büchlein, das von Wolfgang Schwarz, dem Kulturreferenten für die Böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein, herausgegeben wurde. Mit „unsere Deutschen“ sind aus tschechischer Sicht die Sudetendeutschen gemeint, die auch heute noch und vielleicht wieder eine wichtige Rolle im Selbstverständnis Tschechiens in Europa spielen. Tschechinnen und Tschechen verschiedener Generationen, ob in der Literatur, der Politik oder Geschichtsforschung zu Hause, beschreiben ihre ganz persönliche Sichtweise auf das deutsch-tschechische Verhältnis. Das lesenswerte Werk ist vor Kurzem in der edition lichtung erschienen und wird auch bei der „Viechtacher Literaturrevue“ am 25. Oktober 2019 präsentiert.

„Tschechien“ – ein Buchtipp

In der ersten Auflage 2006 noch als „Nachbarschaftskunde für Deutsche“ untertitelt (was mir tatsächlich besser gefällt), hat das Buch des Journalisten Hans-Jörg Schmidt inzwischen die vierte Auflage erreicht und wurde natürlich auch aktualisiert. Wir durften den Autor, der seit 30 Jahren in Tschechien lebt und von dort aus berichtet, nun persönlich erleben. So kurzweilig und zugleich kenntnisreich kann aus deutscher Perspektive wohl kaum jemand über Land und Leute  schreiben. Wer sich auch für die Hintergründe im Nachbarland interessiert, kommt an diesem Titel nicht vorbei. Da es, wie viele gute Bücher, nur selten in Buchhandlungen herumsteht, am besten beim Ch. Links Verlag bestellen…

„Begegnungen – setkáni“ in Viechtach

Wer derzeit durch die zauberhafte Bayerwaldstadt Viechtach schlendert, kann noch bis zum 6. Oktober eine Art deutsch-tschechische Freiluftgalerie genießen. In der ganzen Innenstadt finden sich großformatige Fotografien aus dem grenzüberschreitenden Projekt Setkání – Begegnungen Es gibt einen Info-Flyer zur Ausstellung sowie einen tollen Bildband „Einen Moment bitte! Oder zwei?  mit Texten und Fotografien von Johannes M. Haslinger, Herbert Pöhnl und Bernhard Setzwein im Pustet Verlag. Wohin verschwinden die Grenzen? Der Untertitel des Bildbandes kann auch als Motto der Ausstellung gelten. Nach dem höchst amüsanten und erhellenden Rundgang ist jedenfalls klar: Viechtach ist schon lange im Herzen Europas angekommen. Zonenrandgebiet war im letzten Jahrtausend.

„Berliner Notizen“ in Augsburg

Am 21. Februar 2018 veranstaltet die Deutsch-Tschechische Gesellschaft Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum München eine Lesung mit der tschechischen Autorin Dora Kaprálová. Diese lebt seit einigen Jahren in Berlin und beschreibt in ihrem aktuellen Buch „Berlínský zápisník“ den Alltag in der deutschen Hauptstadt aus ihrer Sicht.  Das  Autorengespräch wird moderiert von Zuzana Jürgens. Wer sich für den tschechischen Blick auf die deutsche Realität interessiert, sollte sich diesen Abend nicht entgehen lassen! Wann?    21.02.2018 um 19 Uhr Wo?         Schaezlerpalais, Maximilianstraße in Augsburg