Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mitteleuropa

„Begegnungen – setkáni“ in Viechtach

Wer derzeit durch die zauberhafte Bayerwaldstadt Viechtach schlendert, kann noch bis zum 6. Oktober eine Art deutsch-tschechische Freiluftgalerie genießen. In der ganzen Innenstadt finden sich großformatige Fotografien aus dem grenzüberschreitenden Projekt Setkání – Begegnungen Es gibt einen Info-Flyer zur Ausstellung sowie einen tollen Bildband „Einen Moment bitte! Oder zwei?  mit Texten und Fotografien von Johannes M. Haslinger, Herbert Pöhnl und Bernhard Setzwein im Pustet Verlag. Wohin verschwinden die Grenzen? Der Untertitel des Bildbandes kann auch als Motto der Ausstellung gelten. Nach dem höchst amüsanten und erhellenden Rundgang ist jedenfalls klar: Viechtach ist schon lange im Herzen Europas angekommen. Zonenrandgebiet war im letzten Jahrtausend.

Ein Blick nach Mitteleuropa

Die Leipziger Buchmesse ist schon ein paar Wochen vorbei, die Wahlen zum Europaparlament waren vor ein paar Tagen. Da lohnt doch ein Blick zurück auf einen äußerst lesenswerten Artikel von Gregor Dotzauer in „Der Tagesspiegel“ mit dem bezeichnenden Titel „Wo bitte geht’s nach Mitteleuropa?“ Er beschreibt darin die politische Entwicklung Tschechiens seit der Samtenen Revolution und die Rolle der Literatur im Nachbarland.  Hier kommt auch die BALAENA-Autorin Dora Kaprálová („Berliner Notizbuch“) zu Wort, die „verlorene Tochter einer verlorenen Monarchie“…   Nun hoffen wir mal, dass nach den Europawahlen noch nichts verloren ist, sondern im Gegenteil, wir uns endlich mehr füreinander zu interessieren beginnen!

100 Jahre Staatsgründung

Zum Hundersten Jahrestag der Gründung der Tschechoslowakei 1918 findet sich heute ein absolut lesenswerter Artikel in der Süddeutschen Zeitung. Denn nicht nur der tschechische Streetart-Künstler ChemiS, von dem das Mural mit dem weinenden Tomáš G. Masaryk stammt, sondern auch so manch andere, die in der Tschechoslowakei geboren wurden und sich dann in den Neunzigern plötzlich in einem anderen Staat wiederfanden, haben in diesen Tagen gemischte Gefühle. In der Süddeutschen kommen die beiden Schriftsteller Jaroslav Rudiš und Michal Hvorecký zu Wort, die jeweils aus tschechischer und slowakischer Sicht die Trennung der beiden Staaten und die aktuelle Situation beschreiben.

Ahoj Nachbarn!

Leider gab es nach dem Mittelpunkt-Europa-Kinogenuss vorletzten Samstag („MASARYK“ um 21.00 Uhr!) für die Nichtmünchnerin keine Chance mehr (weil dieselbe in letzter Sekunde den ALEX Richtung Heimat zu erwischen gedachte…), den Infostand dieser sympathischen jungen Menschen näher zu betrachten. Für das Mitnehmen eines Bierdeckels hat es gereicht, und den will ich nun gerne mit dem Rest der Welt teilen, auf dass sich alle Nachbarn – wo immer auch – gerne zusammenfinden wollen! Für alle Mittel-und Osteuropa-Liebenden in und um München: AHOJ Nachbarn!

Filmfestival Mittelpunkt Europa

Was im letzten Jahr in München begann, wird heuer gleich an zwei Spielorten fortgesetzt: Aktuelle Filme aus der Mitte Europas haben auch 2018 oft noch den Status von „Bückware“ – will heißen: bleiben dem Großteil des deutschen Kinopublikums völlig unbekannt. Das Filmfestival Mittelpunkt Europa ist eine der wenigen Gelegenheiten, diesen untragbaren Zustand zu ändern. Liebhaber der tschechischen und slowakischen, der polnischen und ungarischen Filmszene pilgern also im März nach München und Regensburg. Wir sehen uns bei „Masaryk“!